Wer aus der Illusion der Trennung heraustritt, erkennt seine Göttlichkeit und wird zum eigenen Meisterschöpfer.
Ich gebe es offen zu: Ich war nicht immer so. Aufgewachsen bin ich in einer Umgebung, die unreligiöser nicht hätte sein können. Die Details spielen dabei keine Rolle; viel wichtiger ist, wohin es mich geführt hat, nämlich zu Unwissenheit und mangelnder Erkenntnis. Diese wiederum hatte ent-sprechende Auswirkungen auf viele Bereiche meines Lebens.
Was privat auf diese Weise begann, wurde in der Schule fröhlich fortgesetzt. Dort wurden alle Fächer feinsäuberlich voneinander getrennt gelehrt. Aber: Wenn man etwas trennt, entfernt man es vom Ursprung – und somit auch von der Wahrheit.
Natürlich gibt es stets eine Kehrseite, nämlich die, dass es diese Spezialisierung einem überhaupt erst ermöglicht, das Thema genauer zu eruieren und zu verstehen. Wie wir es aus der Holografie kennen, wird das Objekt mit zunehmender Aufteilung immer unschärfer, aber es behält stets die Ähnlichkeit zu seinem Ursprung. Diese tiefgreifende Erkenntnis kam für mich allerdings erst sehr viel später im Leben.
Viele Jahrzehnte sollte vergehen, bevor sich das Blatt wendete. Nein, zum Kirchengänger wurde ich immer noch nicht; dafür denke ich viel zu gerne eigenständig. Sehr wohl weiß ich aber die besinnliche Atmosphäre und oft beeindruckende Architektur und Akustik der sogenannten "Gotteshäuser" zu schätzen, die ja angeblich auf ehemaligen (heidnischen?!) Kraftplätzen errichtet wurden.
Als ich 2007 zum ersten Mal auf das Master Key System von Charles F. Haanel stieß, fielen alle Mosaiksteinchen an ihren Platz. Auf einmal verstand ich, wer dieses große Ganze wirklich ist; wer ich bin; was die Verbindung zwischen "uns beiden" ist und wie ich sie mir zunutze machen kann. Kurzum: ich kam zum ersten Mal in Kontakt mit meiner bewussten Schöpferkraft.
Ich bin mein Gott. Ich bin der Schöpfer meiner Wirklichkeit. Nirgends steht geschrieben, wie oder was ich denken, fühlen oder tun muss.
Ich konnte intellektuell verstehen und somit nachvollziehen, wie das Ganze vor sich geht. Ich trat ein in die faszinierende Welt von Ursache und Wirkung - und somit in die Hermetik. Ich trat ein in die Werkstatt Gottes und wurde somit ein bewusster Teil davon. Halleluja!
Durch dieses schlichtweg geniale Werk wurde mir klar, dass es zwischen mir und dem großen Ganzen keine Trennung gibt. Ich bin mein Gott. Ich bin der Schöpfer meiner Wirklichkeit. Nirgends steht geschrieben, wie oder was ich denken, fühlen oder tun muss. Es obliegt mir allein, mit jedem Atemzug intelligente und somit lebensrichtige Entscheidungen zu treffen. Mit jedem Atemzug nehme ich laut den erstaunlichen Geheimnissen der Yogis nicht nur Luft auf, sondern auch pranische Energie, pranischen Äther und somit pure Lebenskraft!
Als mir diese Beziehung klar wurde, brachen alle Dämme. Nicht nur laufen seitdem meine schöpferischen Tätigkeiten auf Hochtouren, nein, ich habe auch mich selbst komplett neu erfunden. Natürlich treten hier und da noch ein paar störrische Muster auf, und es gibt Dinge, auf die ich gut hätte verzichten können. Nun aber weiß ich, wie ich sie aufzulösen habe, auch wenn dieser Prozess durchaus einiges an Zeit in Anspruch nehmen kann. Es bedarf wie immer meiner Aufmerksamkeit, meiner Geduld und Disziplin, vor allem aber meiner Liebe zu mir selbst. Lies das noch einmal! Es bedarf deiner Liebe zu dir selbst, denn nur dadurch versetzt du dich in eine Position der Macht und Kraft, und nur dadurch kann dir das Außen auch in Liebe begegnen.
Alles, was für längere Zeit wiederholt wird, hinterlässt Spuren im Unterbewusstsein. Dieses nimmt die Impulse willig auf und führt sie zuverlässig aus - darauf können wir uns verlassen. Der Verstand wird wie immer irgendwann müde und der Sache überdrüssig und übergibt sie ans Unterbewusstsein - und genau das ist unsere Chance!
Da ein Sonnenblumensamen zur Sonnenblume wird und nicht zum Apfelbaum, weiß ich zu Beginn bereits, wie das Endresultat aussieht. Das vernichtet jegliche Zweifel. Natürlich muss geübt werden; natürlich geht es auch mal schief. Das spielt aber keine Rolle, denn das Ziel ist vorgegeben und wird erreicht. Punkt, Ende, aus!
Wer in der Lage ist, das Bild des strafenden Gottes und des in Sünde lebenden Menschen als perfides Lügenbild zu entlarven und sich davon loszusagen, befreit seinen eigenen Wesenskern. Das führt dazu, dass sich dieser endlich ungehindert entwickeln kann. Jetzt ist der Weg frei in eine glorreiche Zukunft – dem Himmel auf Erden – welcher gleichzeitig auch der Weg zurück zum Ursprung ist. Paradox, wie es auch klingen mag, es ist die reine Wahrheit.
Wir sollen uns als Gott erkennen und das mit jedem Atemzug ausleben. Das heißt nicht, wie Charles Haanel im Master Key System schrieb, dass wir "anderen etwas wegnehmen". Schöpferisch tätig zu sein, bedeutet, Neues zu erschaffen und andere an dieser wunderbaren Schöpfung teilhaben zu lassen. Das Teilen und das Dienen, das aus unserem Inneren kommt, „bedient“ das Gesetz der Anziehung und bringt uns mehr von dem zurück, was wir zuerst gegeben haben.
Ohne Gott bin ich aufgewachsen und wurde auch in der Schule nicht wirklich mit Weisheit versehen. Nun aber habe ich den Schöpfer in seiner Kraft gefunden, ohne ihn gesucht zu haben. Ich habe ihn in mir und in jedem anderen Menschen ausfindig gemacht. Ich habe „das Universum in einem Staubkorn gefunden“, wie William Blake es so schön ausdrückte. Somit habe ich auch Frieden gefunden, da ich nun weiß, dass jeder Mensch sein eigener Gott ist und sein eigenes Universum erschafft. Und wenn ihm diese Schöpfung nicht gefällt, kann er sie durch einen einzigen Atemzug wieder ungeschehen machen.
Selbst wenn es für manche Schöpfungen mehrerer Atemzüge bedarf, die sich aus menschlicher Sicht über viele Jahre hinziehen, das Prinzip bleibt dasselbe: Energie folgt Aufmerksamkeit, und mit meinem Atem nehme ich nicht nur Luft, sondern primär Prana – also Lebenskraft – auf. Wozu das führt, das darf und muss letztlich jeder für sich selbst herausfinden. Eines nur vorweg: es ist einfach nur GEIL!
Dieser Artikel erschien zuerst im Februar 2012 im Zufall Magazin. Bildnachweis: Französischer Dom, Berlin
Nimm dir immer wieder Zeit, um allein zu sein und in der Stille zu verweilen. Vor allem heute, mit Twitter, Facebook, XING, Linkedin oder was es noch so gibt an sozialen Netzwerken, plus den zur Verfügung stehenden TV Kanälen, ist es um so wichtiger, das Leben zu vereinfachen und es so natürlich wie möglich zu leben. Am besten ist es (aus meiner Sicht), wenn du den Fernseher nur noch für besondere Zwecke benutzt und dich beim Radio ebenso verhältst.
All das, was von Außen auf auf dich "einstrahlt", ist von anderen erschaffen worden und garantiert nicht immer zu deinem Wohle. Vor allem verringert sich die Tiefe mit jeder "Erhöhung der Frequenz", d.h. der Wiederholungsrate. Wenn du den Lärm dieser Signalgeber abstellst, hast du wieder Raum für wahre Tiefe. Ziehe dich zurück, denke deine eigenen Gedanken, sei abwesend für die Welt da draußen. Die Erkenntnisse und Einsichten, zu denen du gelangst, werden alles bisher Erfahrene in den Schatten stellen - im wahrsten Sinne des Wortes. Also: abschalten und zurück ziehen. Nein sagen! Nimm dir Zeit für dich. Das ist vor allem bei Frauen (Müttern) überaus wichtig, denn die fehlende Selbstliebe hat auch zu einem Anstieg von Brustkrebs beigetragen.