In Teil 5 geht es um das Bewusstsein als Zentrum allen Seins oder den Verstand als Zentrum deines Seins. Hier lernen wir, dass wir über das Durchsetzungsvermögen des bewussten Verstandes das (Unter-)Bewusstsein anweisen und beeinflussen können.
Wir lernen, daß wir das Resultat vorherigen Denken sind, daß wir von außen beeinflußt wurden, ohne aber diese Feststellungen, Meinungen und Annahmen einer vorherigen Prüfung unterzogen zu haben. Wir lernen auch, daß wir zu dem werden, was wir heute denken. Zudem bringt uns das Gesetz der Anziehung nicht das, was wir uns wünschen, sondern das, was wir bereits sind. Andernfalls könnten wir es im Außen gar nicht über unsere Sinne wahrnehmen - das nur nochmal zur Erinnerung.
Charles Haanel ermahnt uns, beim Bau unseres geistigen Hauses genau so sorgfältig vorzugehen wie beim Bau eines normalen Hauses - warum sollten wir es auch anders machen? - es sei denn, wir wollen sowohl in einer geistigen als auch materiellen Bruchbude leben, die der leiseste Windstoß umbläst. Wir müssen genau prüfen, welche Materialien benutzt werden. Somit wird uns klar, daß physische, geistige und moralische Reinheit absolut unerläßlich sind, um eine Grundlage zu schaffen, die uns ein Gespür für Macht und Kraft gibt und Schüchternheit, Ängstlichkeit und Schwachmut beseitigt. Eine starke Aussage, aber der Wahrheit entsprechend. Wie oft ertappst Du Dich bei negativen Gedanken oder Äußerungen, bei unkontrollierten Gefühlsausbrüchen oder einfach nur saloppen Sprüchen über andere Personen wie Sport- oder Entertainment Stars, Politiker, oder nur Freunde oder Bekannte? Auch dessen solltest Du Dir bewußt werden, denn jeder Gedanke hat eine bestimmte Schwingung, die mit gleichartigen Schwingungen in Resonanz geht.
Zum Schluß lernen wir noch, daß aller Besitz das Resultat einer ansammelnden Haltung des Bewußtseins ist, eines Reichtumsbewußtseins. Du verstehst, was damit gemeint ist, oder? Eine ansammelnde Haltung des Bewußtseins, das heißt mehr von dem, wovon es vorher wenig gab. Heute hast Du mehr als gestern. Daß dieser Reichtum Deine eigenen Bedürfnisse sehr schnell abdeckt, ist vollkommen klar, und den Überschuß kannst Du dann an andere Menschen weitergeben und ihnen dienen, ganz gleich ob es mit Geld oder Liebe oder was auch immer ist.
Nachdem wir in den ersten 4 Wochen damit beschäftigt waren, uns selbst und unsere Rolle und Position innerhalb des Großen Ganzen zu erkennen, uns geistig und körperlich erst zu kontrollieren und dann zu entspannen, lernen wir nun in diesem Teil, alle Details wohlbedacht auszuwählen, damit das, was wir auf unser nunmehr starkes Fundament stellen, ebenso prächtig und langlebig ist.
Unsere Verbindung mit der Allmacht befähigt uns zunehmend, Stärke, Mut, Zuversicht und Vertrauen auszudrücken, weil wir schrittweise den Mechanismus entdecken und uns zunutze machen, der dem Ganzen zugrunde liegt. Das ist ein bedeutender Schritt nach vorne und für viele der Anfang dieses neuen ‚Ich‘. Genieße es schon mal in diesem Ausmaß - es wird aber noch viel besser!
Hiermit überreiche ich Dir Teil Fünf. Nachdem Du diesen Teil gründlich studiert hast, wirst Du sehen, daß jede denkbare Kraft, jedes Objekt oder jede Tatsache das Ergebnis von Bewußtsein in Bewegung ist.
Bewußtsein in Bewegung ist Denken, und Denken ist schöpferisch. Die Menschen denken jetzt wie nie zuvor.
Somit ist dieses Zeitalter das schöpferische Zeitalter, und die Welt verteilt die schönsten Preise an die Denker. Materie ist kraftlos, passiv und fix. Bewußtsein ist Kraft, Energie und Macht. Bewußtsein formt und steuert die Materie. Jegliche Form, die Materie annimmt, ist nichts Anderes als ein Ausdruck eines vorherigen Gedankens.
Aber Denken drückt sich nicht auf geheimnisvolle Weise aus; es beachtet natürliche Gesetzmäßigkeiten; es setzt natürliche Kräfte in Bewegung; es setzt natürliche Energien frei. Es verwirklicht sich in Deinem Verhalten und Deinen Handlungen, und diese wiederum haben einen Einfluß auf Deine Freunde und Bekannte und schlußendlich auf Deine gesamte Umgebung.
Du kannst Gedanken erschaffen, und da sie schöpferisch sind, werden sie für Dich die Dinge erschaffen, die Du Dir wünschst.
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Mindestens 90% unseres geistigen Lebens ist unterbewußt, so daß diejenigen, die von dieser geistigen Kraft keinen Gebrauch machen, starken Einschränkungen unterliegen. |
Überlege, ob das nicht die allgemeine Behauptung erklärt, daß wir nur 10% unserer Hirnkapazität nutzen. Sind es nicht die 90% Bauchhirn, die wir bislang außer Acht gelassen haben und mit dem Master Key System nun immer stärker nutzen?
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Das Unterbewußtsein kann und wird jedes Problem für uns lösen, wenn wir nur wissen, wie wir es steuern können. Die unterbewußten Vorgänge sind stets am Wirken. Die einzige Frage ist, ob wir lediglich passive Empfänger dieser Vorgänge sind oder ob wir diese Arbeit bewußt steuern sollten. Haben wir eine Vorstellung des zu erreichenden Ziels, der zu vermeidenden Gefahren, oder sollen wir einfach nur dahintreiben? |
Wir treiben also dahin, wenn wir die Macht des Unterbewußtseins ignorieren. Großes wird letzten Endes nur mittels des Unterbewußtseins erreicht, weil es viel mehr Kapazität hat und in der Durchführung auch keine Fehler macht. Sich allein auf den Verstand zu verlassen, ist sicherlich ein guter Anfang. Es darf dann aber nicht dabei bleiben.
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Wir haben herausgefunden, daß das Bewußtsein jeden Teil des physischen Körpers durchdringt und stets bereit ist, von der objektiven oder vorherrschenden Seite des Bewußtseins geleitet oder beeinflußt zu werden. |
Erinnere Dich daran, daß das objektive Bewußtsein, also der bewußte Verstand, das Unterbewußtsein anleitet und daß seitens des letzteren keine Beweisfindung stattfindet. Du bestimmst also durch Deine Gedanken, die zu Deiner vorherrschenden Geisteshaltung werden, Deine objektive Realität.
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Das Bewußtsein, das den Körper durchdringt, ist größtenteils das Ergebnis von Vererbung, welche wiederum schlichtweg das Ergebnis der Umgebungen aller vorangegangenen Generationen ist, die auf die empfindsamen und sich immer in Bewegung befindenden Lebenskräfte eingewirkt haben. Ein Verständnis dieser Tatsache wird uns befähigen, unsere Autorität einzusetzen, sollten wir feststellen, daß sich ein unerwünschter Charakterzug verwirklicht hat. |
'Verständnis dieser Tatsache' bezieht sich auf 'die empfindsamen und sich immer in Bewegung befindenden Lebenskräfte'. Für Dich bedeutet das, daß Du Dinge durch Deine geistige Inanspruchnahme, durch Deine Befehle ändern kannst - daß Du die Macht und Kraft in der Hand hältst. Dein Leben so zu gestalten wie Du es möchtest.
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Wir können bewußt all die wünschenswerten Charakterzüge, mit denen wir ausgestattet sind, einsetzen. Außerdem können wir die unerwünschten unterdrücken und verhindern, daß sie sich verwirklichen. |
Hier gilt es zu verstehen, daß die Unterdrückung mehr ein Ersetzen ist. Wenn Du etwas unterdrückst, gibst Du ihm noch mehr Aufmerksamkeit, wohingegen die Lösung darin liegt, schlechte Gewohnheiten durch gute zu ersetzen.
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Noch einmal: Dieses Bewußtsein, das unseren physischen Körper durchdringt, ist nicht ausschließlich das Ergebnis vererbter Neigungen, sondern auch das Ergebnis der häuslichen, geschäftlichen und sozialen Umgebung, durch die Tausende von Eindrücken, Ideen, Vorurteile und ähnliche Gedanken empfangen wurden. Vieles davon wurde von anderen empfangen, als Ergebnis von Meinungen, Vorschlägen oder Aussagen. Vieles davon ist das Ergebnis unseres eigenen Denkens, aber fast alles wurde mit nur wenig oder keinerlei Überprüfung und Abwägung übernommen. |
Es ist eine Deiner Aufgaben im Leben, Dir dieser Eindrücke bewußt zu werden. Dafür müssen sie nicht bis ins kleinste Detail analysiert werden. Eine Gewahrwerdung reicht meist vollkommen aus. Sollten Dir bestimmte Prägungen nicht gefallen, mußt Du Dich gedanklich umorientieren, um Neues herbeizuführen.
An dieser Stelle soll auch erwähnt werden, daß es bei diesem Gewahrwerdungsprozeß nicht darum geht, andere für ihr Verhalten verantwortlich zu machen. Es geht darum, das zu erkennen, was man ist, und daß Du es ändern kannst, wenn Du es denn willst. Vergangenes ist vergangen. Daran kannst Du nichts mehr ändern. Du kannst aber sehr wohl daraus lernen und vielleicht auch erkennen, warum andere Personen oder Institutionen das getan haben, was Dir jetzt aufstößt oder mißfällt. |
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Die Idee schien glaubhaft, das Bewußtsein hat sie empfangen, ans Unterbewußtsein weitergeleitet, wo sie vom Sympathischen System aufgenommen, weitergeleitet und in unseren physischen Körper eingebettet wurde. 'Das Wort ist Fleisch geworden.' |
Der Wächter vor dem Tor war aus verschiedensten Gründen nicht aktiv und konnte nicht verhindern, daß die Informationen ans Unterbewußtsein weitergeleitet wurden. Ein kleiner Hinweis: Auch wenn es am Anfang des Studiums verstärkt um den Verstand geht, bleibt es im Verlauf nicht dabei, weil dieser Verstand nur eine sehr beschränkte Auffassungsgabe, Verarbeitungs- und Lagerfähigkeit besitzt. Es geht darum, durch ein höheres Bewußtsein in einen Zustand zu kommen, in dem man sich aufgrund beharrlicher Praxis zunehmend auf seine Eingebung (Intuition) verlassen kann.
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Dies ist dann die ewige Art und Weise, auf die wir uns kontinuierlich erschaffen und wieder erschaffen. Wir sind heute das Ergebnis unseres vergangenen Denkens, und wir werden zukünftig zu dem, was wir heute denken. Das Gesetz der Anziehung bringt uns nicht die Dinge, die uns gefallen sollten, die wir uns wünschen oder die ein anderer hat, sondern es bringt uns 'unser Eigenes' - die Dinge, die wir durch unsere Gedankenvorgänge erschaffen haben, ob bewußt oder unbewußt. Unglücklicherweise erschaffen viele von uns diese Dinge unbewußt. |
Hier erklärt Charles Haanel das Gesetz der Anziehung und weist darauf hin, daß wir unser Eigenes bekommen, was grundsätzlich ja auch Sinn macht. Wenn Du verstehst, daß Du Dinge durch bewußte Gedankensteuerung und Wiederholung ändern kannst, erkennst Du Deine Chance. Das Gesetz der Anziehung ist zwar fix und unabänderlich in seinem Wirken, nicht aber in seiner Qualität, denn es paßt sich Deinen Schwingungen an und schickt Dir mehr von dem zurück, was Du ausgesendet hast.
Du kannst rein technisch nur mit dem in Resonanz gehen, was Du aussendest. Das ist es, was sich für Dich verstärkt und verwirklicht. Das ist das Gesetz der Anziehung. Vom Denken aus betrachtet bedeutet das, daß sich nicht das, was Du nur ab und zu mal denkst, verwirklicht, sondern das, was Du solange gedacht hast, bis es unterbewußt geworden ist und Du Dir nun darüber keine Gedanken mehr machen mußt. Du machst Dir nun auch keine Gedanken mehr übers Lesen oder Essen oder Autofahren. Diese Vorgänge laufen allesamt unterbewußt ab und haben auf diese Weise im Verstand Platz für Neues geschaffen. |
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Wenn jemand von uns sich ein Haus bauen würde, wie sorgsam wären wir bezüglich der Pläne; wie würden wir jedes einzelne Detail studieren; wie würden wir das Material untersuchen und nur das Beste auswählen. Dennoch, wie nachlässig sind wir, wenn es darum geht, unser eigenes geistiges Haus zu bauen, welches unendlich viel wichtiger ist als das physische Haus, da all das, was in unser Leben eintritt, vom Charakter des Materials abhängig ist, welches wir zum Bau dieses geistigen Hauses verwenden. |
Es ist unvermeidbar, daß sich Deine erhöhte Aufmerksamkeit zu einem großen Teil auf 'Dein eigenes Haus' ausrichtet. Du wirst Dich in etlichen Bereichen stärken und reinigen. Du wirst sorgfältiger bezüglich Deiner Gedanken, der Personen, mit denen Du Dich befaßt, mit Deinem Medienkonsum, und vor allem hinterfragst Du Dich und andere Geschehnisse immer mehr. Das, gepaart mit guter Ernährung und sportlicher Betätigung, führt dazu, daß Du in der Lage bist, immer größere Gedanken zu denken. Ob Du sie dann auch umsetzt, das liegt an Deiner Motivation, Deiner Passion und Deinem Willen, das gesetzte Ziel auch zu erreichen.
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Welche Eigenschaft hat dieses Material? Wir haben erkannt, daß es das Ergebnis der Eindrücke ist, die wir in der Vergangenheit angesammelt und in unserer unterbewußten Mentalität gespeichert haben. Wenn es Eindrücke von Angst, Sorge, Kummer oder Ängstlichkeit gewesen sind, wenn wir kleinmütig, negativ oder zweifelnd waren, dann wird die Struktur des Gewebes, welches wir heute weben, aus dem gleichen negativen Material sein. Anstatt wertvoll zu sein, wird es verschimmelt und vergammelt sein und uns nur noch mehr schwere Arbeit, Sorge und Ängstlichkeit einbringen. Wir werden für immer damit beschäftigt sein, es zu reparieren oder zumindest nach außen hin freundlich erscheinen zu lassen. |
Hier gilt zu beachten, daß wir die ersten 5 Jahre unseres Lebens lediglich Empfänger waren und dadurch geformt wurden. Auch wenn sich dann ein Verstand bildete, sitzen viele dieser Programmierungen noch so tief in uns drin, daß wir sie bewußt gar nicht mehr registrieren, sondern lediglich ausleben - natürlich mit den entsprechenden Resultaten.
Durch das Studium wirst Du Dir dieser Tatsachen bewußt und kannst sie dadurch kontrollieren und ändern. Das ist wahre Selbsterkenntnis und -bestimmung. |
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Wenn wir aber nichts als mutige Gedanken abgespeichert haben; wenn wir optimistisch und positiv waren und ohne Umschweife jegliche Art negativer Gedanken auf den Müllhaufen geworfen haben; es abgelehnt haben damit etwas zu tun zu haben, damit in Verbindung gebracht oder auf irgendeine Art damit gleichgesetzt zu werden, was ist dann das Ergebnis? Unser geistiges Material ist nun von allerbester Qualität. Wir können nun jegliche Art von Stoff weben. Wir können jede erwünschte Farbe verwenden. Wir wissen, daß die Struktur stark ist, das Material solide, daß es nicht ausbleichen wird, und wir haben keine Angst und keine Furcht bezüglich der Zukunft. Es gibt nichts abzudecken - kein Flickwerk, das versteckt werden müßte. |
Mut, Optimismus, Positivität... es gilt, stets erhabene Gedanken zu denken - Meistergedanken! Das hat nur bedingt was mit positivem Denken zu tun, welches nichts anderes besagt, als daß Du derjenige bist, der die Impulse gibt, anstatt negativ und empfänglich zu sein und die Impulse anderer aufzunehmen und umzusetzen.
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All das sind psychologische Tatsachen; es gibt keine Theorie oder Vermutung über diese Denkvorgänge. Sie sind nicht geheim. In der Tat sind sie so einfach, daß jeder sie verstehen kann. Was aber zu erledigen gilt, ist ein geistiger Hausputz, und dieses Haus jeden Tag zu reinigen und somit sauber zu halten. Geistige, moralische und körperliche Reinheit sind unabdingbar, wenn wir auch nur irgendeine Art von Fortschritt erzielen wollen. |
Geistige, moralische und körperliche Reinheit wird für viele Menschen bedeuten, daß sie ihr Leben recht drastisch umkrempeln.
Geistige Reinheit bedeutet Gedankenhygiene durch Gedankenkontrolle. Sie bedeutet auch, sich von Menschen fernzuhalten, die nichts Konstruktives beizutragen haben und sich beklagen, wehleiden und jammern. Moralische Reinheit bedeutet primär zu erkennen, daß Selbstsucht zur Niederlage führt, und daß die Gedanken stets zum höchsten Wohle aller ausgerichtet sind. Körperliche Reinheit mag für Dich bedeuten, Deine Ernährungsgewohnheiten zu analysieren und den neuen Zielen entsprechend anzupassen. Sie mag auch erhöhte oder wechselnde sportliche Aktivität beinhalten, oder auch ein Wechsel im Lebensumfeld, wenn der Ort, an dem Du jetzt lebst, toxisch ist. |
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Wenn dieser geistige Hausputz vollbracht ist, wird das übrig gebliebene Material dazu geeignet sein, die von uns erwünschten Ideale oder geistigen Bilder auch Wirklichkeit werden zu lassen. |
Aus diesem Abschnitt geht hervor, daß es Wiederholung bedarf, um das geistige Haus rein zu halten. Aus den kommenden Abschnitten geht dann hervor, daß es keine Beschränkungen gibt; daß alles Schöne bereits im Überfluß existiert, aber von uns auch gebraucht werden muß.
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Ein großartiges Anwesen wartet auf einen neuen Eigentümer. Seine weiten Felder mit Ernte im Überfluß, rauschenden Bächen und gutem Holz, breiten sich aus, soweit das Auge reicht. Es ist ein Gutshaus, freundlich und geräumig, mit seltenen Malereien, einer gut ausgestatteten Bibliothek, schönen Vorhängen und allem erdenklichen Komfort und Luxus. Alles, was der Besitzer zu tun hat, ist Anspruch auf sein Erbe zu erheben, Besitz zu ergreifen und das Gut zu benutzen. Er muß es gebrauchen; er darf es nicht verfallen lassen, denn Gebrauch ist die Bedingung, unter der er es besitzt. Es zu vernachlässigen bedeutet den Besitz zu verlieren. |
Es ist bereits alles vorbereitet. Alles ist da. Das unendliche Potential kann sich Dir auf welche Art und Weise auch immer offenbaren. Es muß jedoch von Dir erkannt und genutzt werden. Das ist es, was Charles Haanel zum Ausdruck bringen will. Nichts muß wirklich erworben oder erarbeitet werden. Es bedarf lediglich der Anerkennung. Das setzt Ursachen in Bewegung, welche das von Dir erwünschte Objekt näher an Dich heranbringen. Das darf aber zu keiner Zeit durch Zweifel unterminiert werden. Hier mußt Du gut aufpassen: Wenn Du von Natur aus skeptisch bist und Dinge generell anzweifelst - also das Gegenteil von leichtgläubig bist - dann werden sich diese Eigenschaften automatisch darstellen. Es fällt Dir dann erst später auf, daß und wenn es geschehen ist. Dann aber haben sie bereits ihre Wirkung erzielt, und das Ideal wurde von seinem Sockel geholt. Bedenke, daß diese schöpferischen Vorgänge sehr subtil und meist kaum mehr wahrnehmbar sind, gerade weil sie als unterbewußte Prozesse vom Verstand längst nicht mehr registriert werden.
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Im Bereich von Geist und Spirit, im Bereich praktischer Macht, gehört Dir dieses Anwesen. Du bist der Erbe! Du kannst Deinen Anspruch geltend machen und dieses Reich besitzen und gebrauchen. Macht über die Umstände ist eine der Früchte. Gesundheit, Harmonie und Wohlstand sind Aktivposten auf der Bilanz. Sie bieten Dir Ruhe und Frieden. Die Kosten belaufen sich lediglich auf die Arbeit des Studiums und das Ernten seiner großartigen Rohstoffe. Es verlangt von Dir keine Opfer, außer dem Verlust Deiner Beschränkungen, Deiner Unterwürfigkeit und Deiner Schwäche. Es kleidet Dich in Ehre und legt Dir ein Zepter in die Hand. |
Laß Deine Unterwürfigkeit, Deine Beschränkungen und Deine Schwäche fallen und ersetze sie durch Mut, Grenzenlosigkeit und Macht und Kraft, die Dir durch Anerkennung und Gebrauch zur Verfügung stehen.
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Um dieses Anwesen zu erwerben, sind drei Vorgänge unabdingbar: Du mußt es aufrichtig wünschen. Du mußt Deinen Anspruch geltend machen. Du mußt davon Besitz ergreifen. |
Esther Hicks schrieb dazu: 'Du mußt fragen, antworten und empfangen.' Dein Wunsch ist die Frage. Das schwingungstechnische Wirken des Universums ist die Antwort; diesbezüglich mußt Du nichts tun. Das Empfangen ist Deine Fähigkeit, für die verschiedenen Verwirklichungskanäle des Universellen Bewußtseins offen zu sein, da Dein Verstand niemals alle Möglichkeiten und Arten und Weisen umfassen und begreifen kann, auf die sich etwas verwirklichen kann.
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Du mußt zugeben, daß das keine schweren Bedingungen sind. |
Sie sind nicht schwer, aber Du mußt Dich darauf einstellen und Dich dafür öffnen, daß all dieses Gute zu Dir kommen kann. Menschen, die mit Sprüchen wie 'Das schaffst Du nie!' oder 'Wer glaubst Du, wer Du bist?' oder feineren Formen der Unterminierung des Selbst aufgewachsen sind, haben oft Probleme damit. Ihnen fehlt jeglicher Bezug zum Überfluß und der Fülle; aber auch das kann und wird bereinigt werden.
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Du bist mit dem Thema der Vererbung vertraut. Darwin, Huxley, Haeckel sowie andere Wissenschaftler haben Berge von Beweisen erbracht, daß Vererbung auf einen Schritt für Schritt ablaufenden Prozeß zurückzuführen ist, welcher an unveränderliche Gesetzmäßigkeiten gebunden ist. Es ist dieser kontinuierlich voranschreitende Ablauf, der dem Menschen seine aufrechte Haltung gibt, seine Bewegungskraft, die Verdauungsorgane, die Blutzirkulation, Nervenkraft, Muskelkraft, Knochenstruktur und eine Vielzahl anderer Fähigkeiten auf der körperlichen Seite. Es gibt aber noch viel beeindruckendere Tatsachen bezüglich der Vererbung von Geisteskraft. Sie alle machen das aus, was man 'deine menschliche Vererbung' nennen kann. |
Der schrittweise ablaufende Prozeß ist ein Sicherheitsmechanismus der Schöpfung, weil es durch die Abstufungen immer wieder Korrekturen vornehmen kann. Wenn alles auf Anhieb entstehen würde, gäbe es bei den vielfältigen Einflüssen keine Möglichkeit des Einschreitens. Daher gilt auch, dieser schrittweisen Entwicklung zu huldigen und sie wertzuschätzen.
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Es gibt aber eine Vererbung, die von den Wissenschaftlern noch nicht eingeordnet wurde. Sie liegt unterhalb und vor all ihrer Forschung. An einem Punkt, wo sie in ihrer Verzweiflung die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und sagen, daß sie nicht erklären können, was sie da sehen, da ist diese göttliche Vererbung in vollem Schwung anzutreffen. |
Diese göttliche Vererbung siehst Du auch durch die sieben Hermetischen Prinzipien, auf die Du Dich verlassen kannst. Da im geistigen Bereich Gleiches auf Gleiches reagiert und das Geistige dem Materiellen immer vorangeht, liegt hier der Schlüssel zum Erlangen aller Gesundheit und aller Liebe.
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Es ist eine wohlgesonnene Kraft, die diese Urschöpfung verordnet. Sie steigt herab aus dem Göttlichen, direkt in jedes erschaffene Wesen. Sie erschafft Leben, etwas, was der Wissenschaftler nicht geschafft hat und auch nie schaffen wird. Sie steht zuoberst, unnahbar, über allen anderen Kräften. Keine menschliche Vererbung kann sich ihr nähern. Keine menschliche Vererbung kann sich damit messen. |
Diese göttliche Vererbung hat nicht einmal ansatzweise etwas Böses, Schlechtes oder Negatives an sich. Es ist das, was allem Leben einhaucht und dazu führt, daß Dinge bestehen und Wesen sich erfahren können. Wenn Du Dir dessen bewußt wirst, wird es Dir ein Leichtes sein, Dich darauf einzustellen, d.h. im Einklang damit zu sein. Da auch hier das Prinzip der Entsprechung wirksam ist, bedarf es auch keiner weiteren Erklärung, daß die Auswirkungen auf Dich allesamt positiv und wohlwollend sind. Das mußt Du aber zuerst erkennen.
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Das unendliche Leben fließt durch Dich; Du bist es. Die Eingänge, die es nutzt, sind nichts anderes als die Fähigkeiten, die Dein Bewußtsein ausmachen. Diesen Eingang offen zu halten, ist das Geheimnis der Macht. Ist es nicht der Mühe wert, diese Anstrengung zu unternehmen? |
Anders ausgedrückt bedeutet das, daß, je unterentwickelter Dein Bewußtsein ist, desto geringer Deine Fähigkeit, Leben auszudrücken und vor allem auch Deine Umgebung zu kontrollieren. Je höher und entwickelter Dein Bewußtsein ist, desto mehr Einfluß hast Du auf Deine Umgebung, und das schließt auch Menschen mit ein, die für Dich oder mit Dir arbeiten.
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Die großartige Tatsache ist die, daß die Quelle allen Lebens und aller Macht aus dem Inneren kommt. Personen, Umstände und Ereignisse mögen uns Bedürfnisse und Möglichkeiten vorschlagen, aber die Erkenntnis, Stärke und Kraft, um diese Bedürfnisse zu befriedigen, wird im Inneren gefunden. |
Daher kann Dir auch niemand diese Arbeit abnehmen. Es ist Deine Reise zu Deinem neuen Selbst. Es ist Deine Entdeckungstour. Es geht um Selbstbefähigung und das - wie Du in Kapitel 3 gelernt hast - durch die bewußte Aktivierung Deines Solarplexus.
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Vermeide Nachahmungen. Erschaffe eine unüberwindliche Grundlage für Deinen Verstand, aufbauend auf den Kräften, die direkt von der Unendlichen Quelle fließen, dem Universellen Bewußtsein, dessen Abbild und Ähnlichkeit Du bist. |
In diesem Punkt wird nochmals klar, um was es sich hier handelt. Du bist das Abbild und die Ähnlichkeit Gottes. Lasse Dir diese Worte auf der Zunge zergehen. Durch Anerkennung dieser Tatsache erschließen sich Möglichkeiten, die Du vor kurzem noch für unmöglich gehalten hättest, die nun aber durch Deine zunehmende Befähigung in den Bereich des Glaubhaften und somit des Machbaren gelangen.
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Diejenigen, die in den Besitz ihres Erbes (im Sinne Deines göttlichen Ursprungs und der damit einhergehenden Fähigkeiten, Anm. d. Ü.) kommen, sind nie wieder dieselben. Sie sind in Besitz einer Empfindung von Macht gekommen, die sie nie erträumt hätten. Sie können nie wieder schüchtern, schwach, wechselhaft oder ängstlich sein. Sie sind untrennbar mit der Allmacht verbunden. Etwas in ihnen hat sie erregt; sie haben plötzlich erkannt, daß sie eine ungeheure, verborgene Fähigkeit haben, derer sie sich bislang vollkommen unbewußt waren. |
Ich würde sagen, daß diese Passage genau das ausdrückt, was mit Dir passiert, wenn sich in Dir das Verständnis um den Master Key geformt hat. In wenigen Worten wird hier das zusammengefaßt, was auf Dich wartet, und es ist alles nicht nur gut, sondern genial. Erinnere Dich aber, daß Du es bist, der sich Deiner eigenen Genialität bewußt wird. Sie wird Dir nicht von außen zugetragen.
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Diese Kraft kommt von innen, aber wir können sie nicht empfangen, es sei denn, wir geben sie. Gebrauch ist die Bedingung, die diesem Erbe unterliegt. Jeder von uns ist der Kanal, durch den die allmächtige Kraft auf unterschiedliche Weise in Form ausgedrückt wird. Solange wir nicht geben, bleibt dieser Kanal verschlossen, und solange können wir auch nicht empfangen. Das ist wahr auf jeglicher Ebene der Existenz, in jedem Bestreben und in allen Bereichen des Lebens. Je mehr wir geben, desto mehr erhalten wir. Der Athlet, der sich wünscht, stark zu werden, muß Gebrauch von seiner Stärke machen, und je mehr er gibt, desto mehr wird er erhalten. Der Finanzier, der sich wünscht, mehr Geld zu machen, muß erst Gebrauch von dem Geld machen, das er hat, denn nur durch den Gebrauch kann er mehr erhalten. |
Zur Erinnerung: Wir geben grundsätzlich dadurch, daß wir uns ein Bewußtsein für etwas schaffen, nämlich durch unsere Absicht und der ihr folgenden Aufmerksamkeit. Dann geben wir dadurch, daß unser Ideal allen zugutekommt und nicht selbstsüchtig ist. Dann lassen wir anderen geistig Wohlstand, Gesundheit und Liebe zukommen. Wir sehen sie also genau so und nicht anders. Dadurch formt sich dann unser eigenes Bewußtsein, unsere eigene Realität, denn während wir unsere Aufmerksamkeit auf diese Qualitäten richten, können wir sie gleichzeitig nicht auf ihre Gegenteile richten. Das ist Gesetz! Durch stete Wiederholung (u.a. durch Affirmationen – verbale Bejahungen und Bekräftigungen) prägen wir uns dann diese Qualitäten ein; die anderen vermindern sich dadurch automatisch.
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Der Händler, der nicht dafür sorgt, daß seine Ware verkauft wird, wird bald keine Ware mehr bestellen können. Die Firma, die versagt, effizienten Dienst zu leisten, wird bald keine Kunden mehr haben. Der Anwalt, der versagt, Resultate zu erbringen, wird bald keine Klienten mehr haben; und so ist es überall. Macht ist abhängig von der richtigen Anwendung der sich bereits in unserem Besitz befindlichen Macht. Was in jedem Bestreben wahr ist, in jeder Lebenserfahrung, ist auch wahr für die Macht, von der jede andere uns Menschen bekannte Macht abstammt - geistige Macht. Nimm das Bewußtsein weg, und was bleibt übrig? Nichts. |
'Nimm das Bewußtsein weg, und was bleibt übrig? Nichts.' Verweile noch ein wenig auf diesem Satz, denn er macht klar, daß Bewußtsein die wahre Macht und Kraft ist. Das Master Key System befähigt Dich, Dein Bewußtsein durch Beobachtung, Idealisierung, Visualisierung und Konzentration auszuweiten und so in den Genuß von Dingen zu kommen, die Dir sonst verwehrt blieben.
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Weil es nur Bewußtsein gibt, hängt vom Erkennen dieser Tatsache Deine Fähigkeit ab, Macht und Kraft darzustellen - ganz gleich ob körperlich, mental oder geistig. |
Immer wieder geht es um das Erkennen. Deine Fähigkeit, die spirituelle Ebene zu verstehen, versetzt Dich in die Lage, sie auch bewußt in Anspruch zu nehmen. Das bedingt sich in gewisser Hinsicht gegenseitig, denn mit Deiner Inanspruchnahme wächst auch Dein Verständnis, was wiederum zu mehr Inanspruchnahme führt. So nimmt Deine Macht und Kraft stetig zu.
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Aller Besitz ist das Ergebnis einer sich anhäufenden Geisteshaltung oder eines Wohlstandsbewußtseins. Das ist der Zauberstab, der Dich befähigt, die Idee zu empfangen. Es (das Wohlstandsbewußtsein, Anm. d. Ü.) wird Pläne ausarbeiten, die Du auszuführen hast, und Du wirst genauso viel Freude in der Ausführung finden, wie auch im Erlangen und Erreichen. |
Anhäufung bedeutet, daß Du offen und bereit bist, Neues (einer bestimmten Qualität) zu empfangen, und so auch die Idee, welches das Wohlstandsbewußtsein Dir liefert. Diese Idee gilt es dann in praktische Werte umzusetzen, durch mutiges Planen und furchtloses Durchführen.
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Gehe jetzt in Dein Zimmer, nimm denselben Platz ein, dieselbe Position, und wähle im Bewußtsein einen Ort aus, an den Du angenehme Erinnerungen hast. Zeichne Dir im Bewußtsein ein vollständiges Bild davon; sieh die Gebäude, die Landschaft, die Bäume, Freunde, Beziehungen - alles zusammen. Zunächst wirst Du an alles Mögliche unter der Sonne denken, außer dem Ideal, auf daß Du Dich zu konzentrieren wünschst. Laß Dich dadurch aber nicht entmutigen. Beharrlichkeit wird gewinnen, aber Beharrlichkeit erwartet von Dir, daß Du diese Übung jeden Tag ohne Fehl ausübst. |
Haanels Verweis auf dasselbe Zimmer, denselben Platz und dieselbe Position hat Sinn und Methode. Es ist erwiesen, daß wir uns dadurch eine Routine erschaffen, die dem Körper sagt: Nun ist es Zeit zum Lernen. Wir stellen uns darauf ein, und die Routine ist nichts anderes als die Wiederholung, die Gewohnheit schafft und Dinge für Dich leichter werden läßt.
Die Übung von Kapitel 5 ist die erste, bei der die Vorstellungskraft geschult wird. Die Übungen der nächsten Wochen stellen zunehmend höhere Ansprüche an Deine Vorstellungskraft, was Dich schlußendlich in die Lage versetzt, Dir wirklich alles vorzustellen. Mittels des entsprechenden Vorganges wirst Du dann auch befähigt sein, diese im Geiste geschaffenen Bilder zu verwirklichen. |
Es geht hier darum, sich an ein Ereignis aus der Vergangenheit zu erinnern, welches Dir damals angenehm erschien. Das fällt Dir leichter, denn irgendwie haben wir eine Programmierung, welche die negativen Dinge ausblendet - eine Art Überlebensinstinkt vielleicht. Also, verbringe die Übung damit, dieses Ereignis vor Dein geistiges Auge zu holen und es mit Details zu versehen. Das ist die erste in einer Reihe von Visualisierungsübungen, die zunehmend umfangreicher werden, aber unersetzlich sind, weil das, was Du Dir im Leben wünschst und woran Du bisher vielleicht nur ab und zu mal gedacht hast, nun mehr Aufmerksamkeit versehen wird und sich so automatisch die Chancen einer Verwirklichung erhöhen. Aber wie gesagt, es ist lediglich der Anfang.
An dieser Stelle ist es auch sehr wichtig zu verstehen, daß ein angenehmes Bild aus der Vergangenheit Dich in einen Zustand der Dankbarkeit versetzt. Diese läßt Charles Haanel im gesamten Buch unerwähnt und überläßt es so dem Studenten, aus eigener Kraft zu dieser Erkenntnis zu kommen. Anerkennung (Wertschätzung) und Dankbarkeit sind die Gefühle, die Du in Deinem Leben in jeder Situation hervorrufen willst. Sie machen das Leben im wahrsten Sinne des Wortes lebenswert.
Darüber hinaus ist sie deshalb so wichtig, weil es in dir das damalige Gefühl hervorbringt. Genau das willst du anschließend auch mit den neuen geistigen Bildern machen, damit sie Lebenskraft erhalten.